Marketing in einen Kontext stellen

21. Februar 2021

Gestern stand ich zum ersten mal vor einer Schulklasse und referierte über Marketing. Ich war als Dozentin an der BGS in Chur. Einen Tag, um Marketing in einen Kontext zu stellen, schien mir knapp bemessen. Schon klar – die Schulklasse muss nach meinem Unterricht kein Marketingkonzept verfassen können. Sie sollen mit der Marketingabteilung zusammenarbeiten und mitreden können. Wo beginne ich, wo höre ich auf?

Fokus auf Branding und Brand-Story

Anita Fiechter

+41 61 500 51 16
anita@diffrent.digital

Ich entschloss mich, aufs digitale Marketing zu fokussieren und ein besonderes Augenmerk aufs Branding und die Brand-Story zu legen. Also erzählte ich die Geschichte vom Mulets in Silvaplana, von den Gaunerzinken und dem dazugehörigen Storytelling. Ich wollte vermitteln, dass der Ausdruck «Content is King» nicht nur inhaltsloses Marketinggeschwätz ist. Wer sich von Anfang an gut mit Zielgruppen und Positionierung auseinander setzt, kann später bedarfsgerecht kommunizieren.

Wir investierten Zeit, um Zielgruppen in intern und extern zu segmentieren und fokussierten auf unsere Dialogpartner. Und wir definierten Personas: Menschen, von denen wir uns genau überlegen, was sie mögen, wie sie denken und vor allem, wie sie handeln. Ich glaube, das war einer der Schlüsselmomente, weil auch diejenigen, die mit ihrem Unternehmen in einer Monopolstellung ruhten, verstanden, dass Marketing weit mehr als nur Werbung umfasst.

Führt durch eure Webseite, bitte!

Ich konnte aufzeigen, dass auch Dienstleistungsbetriebe ohne Fokus auf Konsumgüter sich mit einer benutzerfreundlichen Webseite auseinandersetzen sollten. Ich erzählte ein paar Geschichten zur «User Experience» und erklärte, dass diese Nutzerführung viel mit ausprobieren und wieder verwerfen zu tun hat. Wer seine Zielgruppen kennt, schafft verständlichen Inhalt und führt durch seine Website, ohne gigantische Absprungraten. Es kann doch nicht sein, dass unsere Nutzer:innen direkt zur Suchfunktion schreiten?

Wir analysierten gemeinsam Webseiten und fanden heraus, dass Personas dabei helfen, die Inhalte zu strukturieren. Entscheidend ist: Welche Fragen beschäftigen unsere Besucher:innen? Die FAQs beispielsweise eignen sich hervorragend, um die Bedürfnisse der Besucher:innen zu erkennen. Denn genau das sind die am meist gestellten Fragen!

«Herzlichen Dank für deinen authentischen Unterricht bei uns am BGS in Chur.»

Claudia Bley, Abteilungsleiterin Bildungszentrum Gesundheit und Soziales, Chur

Ich persönlich finde Blogs ideal. Ein durchdachtes Blogkonzept ist auf Personas abgestimmt und beantwortet die einzelnen Fragen gezielt. Jede Blogseite wird als Landingpage für Suchmaschinen konzipiert. Sie beschreibt die konkrete Fragestellung bis ins letzte Detail. Mit Call-to-action (CTA), also mit einer Handlungsaufforderung, kann die Blog-Landingpage auf das weitere Angebot und die dazu passenden Dienstleistungen führen. Damit entsteht authentischer Inhalt und wir werden durch die «Personas» gefunden, die genau zu uns passen.

Grundsätzlich kann man mit gezielter Content Planung – oder einfacher gesagt: mit einer Redaktionsplanung – Inhalte konzipieren, die genau auf unsere Vorgaben einzahlen. Ich werde das künftig viel konsequenter machen, denn genau dort liegt viel Potenzial. Wie auch immer: ich schweife ab. Ich möchte mich hiermit einfach bedanken – für die inspirierenden Fragen und die Chance, interessierte Menschen beim Einstieg ins Marketing zu begleiten. Das macht wirklich Spass.

Eure Anita.